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Helwalzika
strecken und verflachen
Walzen ist ein Umformverfahren, bei dem das Metall zwischen zwei rotierenden Flach- walzen, gepresst und damit verlängert wird.
Es ist das Detail, das unterhält und lebendig macht. George Braque
NWeablzeenteräingetmauucnhgeinaunetnerEsicnhziuegdlinchdeies MStetllaelnlgeimfügSeilb(were) izcuheurnereugnedlmhärßteigren Verformungen bei.
Helfaltica
falten und stauchen
Die lang gewalzten Buchstaben werden durch ein Falten des Materials mit der Flachzange wieder verkürzt.
Das gefaltete „H“ wirkt mit seinen bewegli- chen Armen und Beinen charakterhaft und lädt zum Spielen mit dem Buchstaben ein.
Heldratica
biegen und schmieden
Aus dem geschmolzenen Material wird ein Runddraht hergestellt, aus dem die Kontur des Schriftzuges gebogen und im Anschluss flach geschmiedet wird.
Silber kalt und hart im Feuer wieder geschmeidig ward. Anonymous
961,9°C
Vor dem Schmelzvorgang wird etwas Schmelz- pulver auf den Schriftzug aufgebracht. Damit wird erreicht, dass die Stücke nicht zu einzelnen kleinen Kügelchen schmelzen, sondern eine Verbindung mit den umgebenen Stücken eingehen. Bei längerem Verweilen der Flamme auf einem Buchstaben kann eine Fusion beobachtet werden.
Helrundica
tief treiben und verdichten
Die neuen Buchstaben werden mit Punzen in eine Kugelanke getrieben und formen sich somit halbrund.
Durch das Falten werden die Buchstaben räumlich und können einzeln aufgestellt werden. Ein weiterer formgebender Schritt ist an dieser Stelle nicht mehr möglich, ohne die Buchstabenformen komplett zu zerstören, da das Material durch die Bearbeitung schon sehr verhärtet ist und zu brechen droht.
Beim Schmelzen geraten die verhärteten Silber- moleküle in Bewegung und das flüssige Metall zieht sich kugelförmig zusammen. Verschiedene Stadien des Schmelzvorganges werden festgehalten, bevor schlusssendlich alles zu einem Klumpen zusam- mengeschmolzen wird. Beim Erstarren bilden sich auf der Oberfläche Oxide, von denen das Material vor der Weiterverarbeitung durch Säure befreit wird.
Zunächst wird das Stück Silber in der Profilwalze zu einem Vierkantdraht gewalzt und dann durch ein Locheisen mit verschiedenen Lochdurchmessern auf 0,9 mm dünn und lang gezogen.
Ø 3 mm, 22 cm
Ø 2 mm, 38 cm
Ø 0,9 mm, 220 cm
Verflüssigtes Metall dehnt sich aus und zieht sich beim Abkühlen wieder zusammen, wie es am „H“ gut erkennbar ist. Wie bei Milch bildet sich eine Haut, die beim Abkühlen nach innen gezogen wird.
Ø 3mm 22cm Ø 2mm 38cm Ø 1mm 220cm
Die Buchstaben wirken sehr dynamisch und dennoch architektonisch – fast monumental.
961,9°C
Gerade Linien werden leicht bis stark wellen- linig verformt
Mit einem Hammer und einem Bretteisen werden die Buchstaben flach geschmiedet. Da sich das Material durch die Verformung ausbreitet, schafft es sich nach Außen hin Platz.
Ursprünglich gerade Enden werden abge- rundet
Nach außen offene, waagerechte Kanten werden vor allem an der Unterseite abgerundet
Das Schmelzgut aus dem letzten Schmelzvorgang wird wieder zu einem dünnen Draht verarbeitet und zusammen mit dem verbliebenen Restdraht in ca. 2 mm kurze Stücke geschnitten. Mithilfe einer Raumschale werden diese dann gleichmäßig in der Helvetica-Schablone verteilt, da sie im nächsten Schritt wieder verschmolzen werden sollen.
Bisher ergeben sich durch das Weiterverarbeiten und Schmelzen 0,9 g Materialverlust.